Vorgründungszeit
In Laupersdorf wurde schon seit langer Zeit getrommelt. Doch nicht nur dort, sondern auch in Balsthal, der damaligen Tambouren-Hochburg der Region (dort war auch der eigentliche Ausbildungsplatz). Unter der strengen Leitung von „Vater Obrecht“ lernten Ruedi und Max Brunner sowie Martin Boner, nebst vielen anderen, die Schlegel zu schwingen. Auf Vater Obrecht folgte Willi von Burg.
Willi war ein begabter Trommler, der regelmässig bei Wettspielen in den vordersten Rängen anzutreffen war. So verwunderte es nicht, dass er schon sehr früh sein grosses Können den Trommel begeisterten Jünglingen in der Region für ein „Dankeschön“ weiter vermittelte. Grossen Anteil hatte Willi sicher am Erfolg des späteren Schweizermeisters Sepp Studer aus Kestenholz, aber auch an der steilen Karriere des Militärtambouren-Instruktors und Verfassers von über 70 Trommelkompositionen Alex Haefeli.
Diese Vorgeschichte unseres Vereins bekommt dadurch ihren Sinn, weil auch der langjährige Präsident und Leiter des jetzt jubilierenden Vereins die Trommellehre bei Willi von Burg absolvieren konnte und nach 1 – Jahren Ausbildung (heute wäre diese kurze Dauer infolge des enorm gestiegenen Ausbildungsstandes unvorstellbar) die Fachprüfung als Militärtambour bestand, im gleichen Jahr übrigens wie Martin Boner und Max Brunner. Die grosse Erfahrung aber auch die ansteckende Begeisterung, die Willi ausstrahlte, waren sicher Gründe, das Gelernte den ersten Jungtambouren der nächsten Generation aus Laupersdorf weiterzugeben. Aus heutiger Sicht betrachtet waren dies die eigentlichen Anfänge des Tambourenvereins Laupersdorf-Thal.
1970-1973
Grossen Einfluss hatte natürlich die MG Frohsinn Laupersdorf, war doch wie schon in früheren Jahren die aufstrebende und ständig wachsende Jungtambourengruppe sehr eng mit der MG Frohsinn verbunden. Der erste Jungtambour, Silvan Meier, ist der Sohn eines ehemaligen Frohsinn-Musikanten. Die ersten Marschtrommeln wurden von diesem Verein beschafft. Diese Trommeln werden heute noch von Jungtambouren benutzt. Dass dieser Anfang fast zeitgleich mit dem Beginn der Jungtambouren-Wettspiele startete, war natürlich ein Glücksfall. Der jungen Trommlergruppe wurde jedes Jahr die Möglichkeit geboten, sich mit anderen Jungtambouren zu messen. So arbeitete man beständig daran, hohe Zielsetzungen zu erreichen, um sich so ständig weiterzuentwickeln. Der damaligen Verbandsführung des ZTPV (Zentralschweizerischer Tambouren und Pfeifer Verband) mit dem Präsidenten Josef Eggenschwiler aus Biberist an der Spitze gebührt Dank und Anerkennung für diese Pioniertat im Jahre 1971.
Noch ein wichtiger Grundstein der aufstrebenden Tambourengruppe: Im Jahre 1972 wurde die Musikschule Laupersdorf ins Leben gerufen und dank der Initiative und der Weitsicht des 1. Präsidenten der Musikschule, Beat Dietschi, auch das rhythmische Trommeln als Musikfach aufgenommen. So wird in Laupersdorf nun seit über 30 Jahren klassisches Trommeln unterrichtet. Sehr enge Kontakte zu Mitgliedern des Tambourenvereins Mümliswil, dessen Mitglieder Martin Boner und Jakob Otter waren, machten es möglich, dass eine Art Interessengemeinschaft Laupersdorf-Mümliswil entstand, was dazu führte, dass die allererste Austragung eines Jungtambourenfestes (1971 in Rothrist) überhaupt bereits mit Laupersdörfer Beteiligung vonstatten ging. Silvan Meier, Dieter Jeger und André Haberthür waren die Pioniere aus dem Thal. Sowohl im Einzel- wie im Gruppenspiel (unter der Leitung von Stephan Nussbaumer, Mümliswil) belegte die siebenköpfige Gruppe den 11.Schlussrang.
1972 erfolgte bereits die zweite Auflage des Jungtambouren Wettspiels in Grenchen mit deutlich grösserer Beteiligung. Auch der Laupersdörfer Anteil an der Gruppe Mümliswil wuchs nun auf fünf Aktive an. Die 8-er Gruppe erreichte unter Stephan Nussbaumers Leitung den siebten Schlussrang. 1973 wurde in Schwyz das Zentralschweizerische Tambouren + Pfeiferfest ausgetragen. Sechs Jungtambouren aus Laupersdorf kamen zu ihren ersten Erfolgserlebnissen, konnten doch durch Silvan, André und Dieter die ersten 3 Lorbeerauszeichnungen gegen Konkurrenten aus 10 Kantonen ertrommelt werden.
1974
Der junge Verein Mümliswil organisiert das 3. ZTP- Jungtambourenfest. Vor eigenem Publikum gut abzuschneiden, war natürlich das Ziel der verantwortlichen Leiter. Mit nun bereits acht Jungtambouren aus Laupersdorf trainierte die 10-köpfige Schar nebst den Proben auf heimischem Boden auch vermehrt in Mümliswil; jeweils im legendären blauen Kadett transportiert!
1975
Nach der Ausbildung zum Sektionsleiter stand Jakob Otter am 4. ZTPV- Jungtambourenfest in Solothurn zum ersten Mal vor der gemischten Sektion Laupersdorf-Mümliswil und erreichte den 1. Schlussrang unter den Gastgruppen.
1976 Zentralschweizerisches Tambouren + Pfeiferfest in Biberist
Die Jungtambourengruppe Mümliswil-Laupersdorf unter der Leitung von Jakob Otter konnte als Sieger von diesem Fest heimkehren. Erstmals konnte mit Silvan Meier ein Kategoriensieger gefeiert werden, der als Preis eine neue Armeetrommel in Empfang nehmen durfte.
1977
Als Premiere galt die erstmalige Teilnahme der 17-köpfigen Laupersdörfer Tambourengruppe, alle im Jungtambourenalter, an einem Verbandsfest der Ostschweiz in Bülach. Dass sie gleich als Sieger des Jungtambouren-Wettspiels wie auch der Kategorie B hervorgingen, überraschte eigentlich alle, am meisten jedoch die Sieger selber!
Wil 1978
Das Geburtsjahr unseres Vereins wird in die Trommelgeschichte eingehen. Um die Notwendigkeit der Gründung eines eigenen Vereins zu untermauern, war die erstmalige Teilnahme an einem Eidgenössischen Tambouren + Pfeiferfest eigentlich schon fast Pflicht. Mit 17 Jungtambouren, die alle das Einzelwettspiel mit viel Erfolg bestritten, erreichte die Gruppe mit den Kompositionen „Butterfly“ und „Wirbelmarsch“ von Alex Haefeli auf Anhieb den dritten Rang in der Kategorie B, jeweils 0,1 Punkte hinter den Sektionen Herisau und Langenthal. Als ob sie es geahnt hätten, spendeten Ruedi und Max Brunner sowie Martin Boner, alle eng mit der Tambourengruppe verbunden, im Vorfeld dieses Anlasses dem Leiter Jakob Otter den ersten Tambourenmajorstock, sozusagen als Symbol für Einheit, Gleichschritt und Zusammengehörigkeit. Voller Stolz präsentierte der Leiter diesen Taktstock an unserem 1.„Eidgenössischen“ während dem unvergesslichen „Gässeln“ in der historischen Altstadt aber auch am denkwürdigen Festumzug in Wil. Im gleichen Jahr kam in Biberist das 6. Jungtambourenfest des ZTPV zur Austragung und da musste das Glanzresultat von Wil bestätigt werden. Erstmals in der höchsten Kategorie (A) konkurrierend erreichte die 19-köpfige Gruppe auf Anhieb den sensationell anmutenden 1. Rang. Der Grundstein zur A-Sektion war nun gelegt. In mehreren Sitzungen wurde die Gründung eines Tambourenvereins beschlossen und seriös vorbereitet. Bei der Namensgebung einigte man sich auf TAMBOURENVEREIN LAUPERSDORF-THAL. Sitz des Vereins sollte Laupersdorf sein.
Vereinsgründung
Am 21. Dezember 1978 vollzogen 12 Tambouren (wovon zehn unter 20 Jahre alt!) im Kreise zahlreicher geladener Gäste – so unter anderem dem damaligen Gemeindeammann Josef Goetschi, ZTP- Verbandspräsidenten Josef Eggenschwiler sowie Ruedi und Max Brunner- die Gründung des Tambourenvereins Laupersdorf-Thal. Als erster Präsident und technischer Leiter wurde Jakob Otter (in geheimer Abstimmung) einstimmig gewählt. Neuchâtel
1979-2003
Die erste Reise als Verein führte uns in die Westschweiz nach Neuenburg. Erstmals in der Kategorie A (bei den „Grossen“) konkurrierend, gewann die junge Gruppe das Wettspiel der Gastsektionen. Gesamthaft bedeutete dies der 3. Rang. (Damals im OK war auch ein gewisser Gilbert Facchinetti!) Stans 1980: Erstmals war Laupersdorf-Thal, nachdem der Verein an der Delegiertenversammlung 1979 in Steinen SZ mit grossem Applaus als Verbandsmitglied sowohl in den ZTPV als auch in den STV aufgenommen wurde, am Verbandsfest als Aktivsektion dabei. Die 17 Tambouren erreichten den tollen 6.Rang. Der Kreis hat sich geschlossen. In allen Landesteilen bei den jeweiligen Verbänden wurde Laupersdorf- Thal zum Begriff. Die .Frage „Wo ist Laupersdorf?“ musste noch und noch beantwortet werden. Als Vereinsblatt VI 3 Tambourenverein Laupersdorf-Thal einziger Verein in der Schweiz hat der Tambourenverein Laupersdorf-Thal seit 1977 an sieben Ostschweizerischen, sieben Westschweizerischen, sechs Zentralschweizerischen sowie sieben Eidgenössischen Wettspielen teilgenommen und dabei nicht weniger als 14 Mal den Festort als Sieger verlassen können. Die Krönung war sicher nach vier zweiten Rängen der erste Sieg am Eidgenössischen Tambouren + Pfeiferfest 2002 in Sierre unter der Leitung von Marcel Otter. Nicht zu verschweigen sind die unzähligen Kranzresultate, die zahlreichen Podestplätze aber auch die vielen Kategoriensieger im Einzelwettspiel.
Im Jubiläumsjahr 2003 kehrte der Verein vom Westschweizerischen Tambouren- und Pfeiferfest in Cossonay zum 5. Mal als Festsieger zurück. In 3 Wochen wird der dreissig (!) Tambouren zählende Nachwuchs zum 24. Mal das Jungtambourenfest des Zentralschweizerischen Verbandes in Ittigen bei Bern besuchen, um – wenn immer möglich – an die vielen guten Resultate anzuknüpfen. Rückblickend muss anerkennend festgestellt werden, dass diese für Junioren (bis 19 Jahre) geschaffenen Wettspiele eine enorme Unterstützung geben im Bestreben, das technische Können zu steigern, um schlussendlich in einem Spitzenverein mitspielen zu können und sogar zu einem Leistungsträger oder einer Leistungsträgerin zu werden. Der Tambourenverein wurde seit seiner Gründung 1978 während 20 Jahren vom jetzigen Ehrenpräsidenten und Ehrendirigenten als Präsident und technischer Leiter von Erfolg zu Erfolg geführt. Nicht minder erfolgreich wird der Verein seit 1999 von Dieter Jeger als Präsident und seinem „Vize“ Silvan Meier, der dieses Amt sogar seit 1978 bekleidet, geführt. Beide sind übrigens „Angefressene“ der ersten Stunde. In die Fussstapfen seines Vaters ist Marcel Otter als technischer Leiter und Dirigent getreten und ebenfalls sehr erfolgreich gestartet, hat er doch den Verein seit 1999 an drei Verbandsfesten und am „Eidgenössischen“ in Sierre zu Siegen geführt.